Zuerst Corona und jetzt der Krieg: Seitdem der Pilgertourismus in Betlehem zum Erliegen gekommen ist, wissen viele Familien nicht mehr, von was sie überleben sollen. Die italienischsprachige Mission setzt ein Zeichen der Hoffnung für 25 Familien.
Spät abends im Herbst erreichten aufrüttelnden Worte eines Familienmitglieds der Familie Tabash aus Betlehem Italienermissionar Mimmo Basile. In einer Sprachnachricht über Whatsapp erzählte der Sohn der Familie:
«Don Mimmo, es ist bedrückend, was ich dir erzähle. Wir wissen nicht mehr wie weiter. Es ist das erste Mal, dass wir in Betlehem Angst haben. Der Ort, wo Jesus zur Welt gekommen ist, ist leer, niemand ist da. Die Geburtskirche, die sonst voll von Menschen war, ist jetzt leer. In Betlehem leben wir einzig von Pilgertourismus. Dieser ist zum Erliegen gekommen, zuerst durch Corona und jetzt durch den Krieg. Unser kleines Geschäft beschäftigt und ernährt 25 Familien. Don Mimmo, wir brauchen Hoffnung, um bis Weihnachten durchhalten zu können. Was wir brauchen, ist Arbeit.»
Dazu schickte er folgendes Video aus der Geburtskirche:
Rosenkränze und Handwerk
Bei seinen zahlreichen Besuchen des Heiligen Landes hatte der Zuger Italienerseelsorger die Familie kennengelernt und jeweils deren kleines Geschäft besucht, um Rosenkränze und einheimisches Handwerk zu kaufen. Über die Jahre sind sie freundschaftlich verbunden in Kontakt geblieben.
Als Zonenkoordinator handelte Don Mimmo sofort, um den Familien zu helfen. Er holte die Missionen der Kantone Thurgau, Schaffhausen, Luzern und Zug an Bord und gemeinsam sorgten sie für ein Zeichen der Geschwisterlichkeit.
Hoffnung als Geschenk zu Weihnachten
Unter dem Motto «Weihnachten der Geschwisterlichkeit» bekommen alle Besucherinnen und Besucher der italienischsprachigen Weihnachtsgottesdienste einen Rosenkranz geschenkt. Damit setzt die italienischsprachige Gemeinschaft ein starkes Zeichen der Nähe und der konkreten Hilfe, die an Weihnachten in Betlehem Hoffnung schenkt.