Kirche schaut hin
In der katholischen Kirche im Kanton Zug gilt Nulltoleranz rund um das Thema Missbrauch und sexuelle Übergriffe. Wir unternehmen alles, was in unserer Macht steht, um Missbrauch aufzuklären und mit Prävention zu verhindern. Vertuschen darf keine Chance mehr haben. Im dualen System stehen dafür die staatskirchenrechtlich und die pastoral Verantwortlichen in gemeinsamer Verantwortung. Wir schauen hin und stellen uns der Aufarbeitung der Geschichte. Zu lange wurde in der Kirche weggeschaut, sei es von pastoral Verantwortlichen wie auch von Kirchgemeinden.
Was die Ungeheuerlichkeit des Missbrauchs in der Biografie von Betroffenen und in deren Umfeld angerichtet hat, lässt sich kaum erahnen. Ihnen gelten unsere Gedanken. Sie verdienen die Aufmerksamkeit, die ihnen durch Vertuschung und Verdrängung so lange vorenthalten wurde. Das gehört zur Wiedergutmachung, soweit eine solche überhaupt möglich ist. Nur eine gewaltfreie Kirche hat eine Daseinsberechtigung.
Die schon vor längerer Zeit begonnene Präventionsarbeit führen wir konsequent fort. In der Personalrekrutierung, der Ausbildung und der Personalführung ist eine Professionalisierung unabdingbar. Vor allem aber muss in der Kirche ein Kulturwandel stattfinden. Wir müssen grundlegende Mechanismen angehen, die den Missbrauch in diesem Ausmass überhaupt ermöglicht haben. Dazu gehören die Machtfrage, die Sexualmoral, das Priester- und das Frauenbild, die Personal sowie die Ausbildungs- und Personalpolitik. Alle Verantwortliche von Kirchgemeinden und Pfarreien sind in Pflicht genommen, weiterhin dafür zu arbeiten, dass den Betroffenen Gerechtigkeit widerfährt, schuldige Personen bestraft werden, Lehren für die Prävention gezogen werden und die Intervention konsequent umgesetzt wird
Auf diesem Weg kann die Kirche wieder das sein, was sie sein soll: Eine Institution, die für die Menschen da ist und dem Leben dient.
Mehr Informationen zu den Themen