Prävention im Bistum Basel

Ein professioneller Umgang mit Nähe und Distanz ist auch in der Seelsorge ein wichtiger Kompetenzfaktor. Die Kirche hat in den vergangenen Jahren systematisch in die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert mit dem Ziel, dass Übergriffe jeglicher Art nicht mehr stattfinden werden.

Die Verhinderung sexueller Übergriffe hat seit längerem höchste Priorität im Bistum Basel.

  • Seit 2004 werden für Seelsorgerinnen und Seelsorger verpflichtende Präventionskurse zur Sensbilisierung zum Thema «Nähe und Distanz» durchgeführt; in den letzten Jahren sind diese Kurse für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Teil der Präventionsarbeit.
  • Für jedes Seelsorgeteam ist es verpflichtend, dass die Leitungsperson oder eine von ihr delegierte Person dieses Seminar besucht und dieses Wissen aktiv in die Teams vor Ort einbringt. Von den Leitungspersonen sind auch Kurse zum Thema Nähe und Distanz für Freiwillige zu organisieren.
  • Seit 2019 wird alle drei Jahre von pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer Missio canonica ein aktueller Privat- und Sonderprivatauszug verlangt.
  • Seit 2020 ist das aktualisierte Schutzkonzept zur Prävention und Intervention bei sexuellen Übergriffen im kirchlichen Umfeld in Kraft. Dieses wurde Ende 2023 leicht überarbeitet.
  • Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Ernennung oder einer Missio canonica unterzeichnen beim Stellenantritt eine Selbstverpflichtung.
  • Zwei unabhängige Meldestellen wurden eingerichtet: Neben der Anwaltskanzlei Hess Advokatur AG als unabhängige Meldestelle für sexuelle Übergriffe ist die ebenfalls unabhängige Anwaltskanzlei, Kellerhals Carrard, für die kanonischen Voruntersuchungen und mit der Bearbeitung und Erstellung der Genugtuungsdossiers beauftragt.
  • Das Fachgremium berät auf strategischer Ebene den Bischof und die Anstellungsbehörden hinsichtlich Prävention und Intervention. Es vereinigt Fachkompetenzen aus dem HR-Bereich (Personalverantwortliche), aus der Seelsorge (Bischofsvikar und Bischöfliche Beauftragte), aus dem Bereich Recht (Rechtsanwältin als unabhängige Koordinationsperson der offiziellen Meldestelle für sexuelle Übergriffe im Bistum Basel), aus der Traumatherapie und systemischer Beratung bezüglich Opfer-Täter-Dynamiken (Präventionsbeauftragte) und aus der Medizin und Sozialarbeit (Beratungsperson). Das Fachgremium wird regelmässig durch die unabhängige Meldestelle über anonymisierte Sachverhalte gemeldeter sexueller Übergriffe informiert, um daraus konkrete Erkenntnisse für die Prävention zu gewinnen. Zusätzlich steht es auch im Austausch mit den entsprechenden Fachgremien der anderen Diözesen, mit Betroffenenorganisationen und Fachstellen in der Schweiz und im Ausland.

Alle Dokumente des Bistums zum Thema Prävention finden sich hier